Schwarzer See und großer Mutzkopf
SeenwanderungNauders-Reschenpass
Ausgangspunkt: Bergstation Mutzkopflift 1.812 m
Höchster Punkt: Großer Mutzkopf 1.987 m
Wegbeschreibung
Fahrt mit dem PKW von Fiss nach Nauders. Mit dem Mutzkopf Sessellift fährt man zunächst auf den Kleinen Mutzkopf (1812 m). Von der Bergstation führt die Route Nr. 9 leicht abwärts durch den Wald zum Schwarzen See. Weiter geht es über den Weg Nr. 6a zum Grünen See. Der naturgeschützte Gebirgssee ist relativ warm und bietet sich im Sommer für ein Bad an. Weiter in südöstliche Richtung erreicht man über einen kurzen, steilen Anstieg die Großmutzwiesen und die Abzweigung zum Großmutzkopf. Von hier geht es auf dem Steig Nr. 6 über die Partoangswiesen. Kurze Steilstücke und flache Wiesenmulden führen weiter zur höchsten Erhebung des Großen Mutzkopfs (1987m) mit schönem Blick auf den Reschensee und die Ortler Gruppe! Retour folgt man dem Weg Nr. 7, vorbei am Tief- und Riatschhof, und über einen Skiweg (Nr. 5a) bis zu den Talwiesen nach Nauders.
Besonderheiten
Der Schwarze See – ein Moorsee liegt dunkel und geheimnisvoll umgeben von Fichten- und Zirbenwäldern zwischen Großem und Kleinem Mutzkopf in über 1.700 m Seehöhe nahe der Grenze zur Schweiz. Wegen seiner ungemein artenreichen Flora und Fauna zählt er zu den Tiroler Naturdenkmälern und steht seit 1968 unter besonderem Schutz.
Der Schwarze See ist ein Naturjuwel von einzigartigem Reiz. Er liegt in einem Moorgebiet – Latschenhochmoor im Norden, Schwingrasen und Flachmoor im Süden – mit ganz spezifischer und artenreicher Tier- und Pflanzenwelt. Stock- und Reiherenten sind hier heimisch, nisten und brüten. Fische gibt es keine im See, denn diese könnten in dem sauerstoffarmen Wasser nicht überleben. Dafür kommen Frösche, Kröten, Libellen und viele andere seltene Insekten vor.
Die höchstgelegenen Seerosen Österreichs
Im Uferbereich finden sich verschiedene Sumpfpflanzen, Gräser, Alpenrosen, Heidel- und Preiselbeeren. Ganz besonders fallen die vielen Seerosen auf, die in dieser Höhe in einmaliger Dichte gedeihen und den See in ein Blütenmeer verwandeln. Auch vegetationsgeschichtlich sind die umliegenden Moorlandschaften für die Wissenschaft von großem Interesse. In dem Moorboden bleiben organische Stoffe gut erhalten, so dass daraus entnommene Proben Aufschluss über den Pflanzenbewuchs seit der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren geben.
Im Laufe der Geschichte wurden dem Naturjuwel vom Menschen bereits einige Wunden zugefügt. So wurde im 19. Jahrhundert Torf zum Heizen gestochen und Wasser aus dem See über Waale zu den landwirtschaftlich genutzten Wiesen bei Nauders abgeleitet. In den 1960er-Jahren gab es Pläne zum Ausbau als Badesee, für den bereits ein Nichtschwimmerbecken ausgebaggert wurde. Der metertiefe Moorboden machte dieses Projekt allerdings glücklicherweise zunichte, und inzwischen hat sich die Natur längst wieder regeneriert.